Die autonome Fahrzeugtechnologie zieht erhebliche Investitionen an und schafft Chancen für Start-ups wie Vay, ein deutsches Unternehmen, das sich auf ferngesteuerte Mietwagen spezialisiert hat. Vay kündigte am Montag eine Finanzspritze in Höhe von 60 Millionen US-Dollar vom singapurischen Ride-Hailing-Riesen Grab an. Der Deal könnte möglicherweise innerhalb des ersten Jahres auf 410 Millionen US-Dollar anwachsen, wenn vorher festgelegte Meilensteine erreicht werden.
Vay nutzt seine Technologie und menschliche Bediener, um Mietfahrzeuge aus der Ferne zu und von Kunden zu fahren. Während Vay noch auf regulatorische Klarheit in Deutschland wartet, ist es derzeit in Las Vegas aktiv, wo es im Januar 2024 startete. Die Investition von Grab wird die Expansion von Vay in den Vereinigten Staaten vorantreiben. Um zusätzliche Mittel von Grab zu erhalten, muss Vay innerhalb des ersten Jahres bestimmte Ziele erreichen, darunter die Abdeckung weiterer US-Städte, die Einholung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen und den Nachweis erheblicher Verbrauchereinnahmen.
Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund des verschärften Wettbewerbs im Fernfahrsektor in den USA. Waymo von Alphabet beispielsweise kündigte kürzlich Pläne an, seinen Robotaxi-Dienst in Detroit, Las Vegas und San Diego einzusetzen.
Obwohl Grab an der Nasdaq öffentlich gehandelt wird, ist es derzeit nicht in den USA tätig. Die Beteiligung an Vay wird sich auf die Unterstützung des Wachstums von Vay auf dem amerikanischen Markt beschränken. Grab sieht diese Investition jedoch im Einklang mit seinen umfassenderen Mobilitätsambitionen. Anthony Tan, CEO von Grab, erklärte, dass Vay ein „wachsendes Segment von Verbrauchern bedient, die lieber kein Auto besitzen“, und betonte die Attraktivität alternativer Transportmodelle.
Der Service von Vay funktioniert als Hybridmodell: Kunden erhalten ein ferngesteuertes Mietauto und übernehmen die Fahrverantwortung, sobald es an ihrem Standort ankommt. Dadurch entfällt der Aufwand beim Parken und es können gleichzeitig Kosteneinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrdiensten erzielt werden, die Vay auf etwa die Hälfte des Preises schätzt. Über Privatkunden hinaus bietet Vay auch kommerzielle und Business-to-Business-Dienstleistungen an und ist kürzlich eine Partnerschaft mit dem selbstfahrenden Lkw-Unternehmen Kodiak Robotics eingegangen.
Grab und Vay erkunden potenzielle Synergien über ihre unmittelbare Zusammenarbeit in den USA hinaus. Das singapurische Unternehmen, das oft als „Alltags-Alles-App“ beschrieben wird, bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Fahrdienste, Essenslieferungen, digitale Zahlungen und Finanzdienstleistungen in ganz Südostasien.
Grab investiert weltweit aktiv in autonome Fahrtechnologie und unterstützt Startups wie May Mobility (USA) und WeRide (China). Die durch Vays Fernfahrvorgänge generierten Daten könnten sich als wertvoll für das Training von KI-Modellen und die Weiterentwicklung von Grabs eigenen autonomen Fahrfähigkeiten erweisen. Vay, der sich zum Ziel gesetzt hat, eine „globale Fernfahrplattform“ zu werden, sieht diese Partnerschaft als einen Schritt zur Erreichung dieses Ziels.
Das Zusammentreffen von Investitionen in Fernfahrtechnologie und dem wachsenden Wunsch nach alternativen Transportmöglichkeiten positioniert Vay und Grab an einer interessanten Schnittstelle in der sich entwickelnden Mobilitätslandschaft.






























































